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  • Der Lern-Boost-Podcast: Finger weg vom Textmarker!

    Heute geht es um eine weit verbreitete Lernmethode, die leider oft wenig bringt, und um bessere Alternativen. Wir sprechen über das Markieren mit Textmarkern.

    Herzlich willkommen zum Lern-Boost-Podcast:

    Heute geht es um eine weit verbreitete Lernmethode, die leider oft wenig bringt, und um bessere Alternativen. Wir sprechen über das Markieren mit Textmarkern.

    Die Tücken des Textmarkers

    Die weithin beliebte Praxis des Markierens vermittelt lediglich einen subjektiven Eindruck von Aktivität und Lernen. Die Konzentration liegt oft auf der Ausführung des Striches und dem optischen Ergebnis, nicht aber auf dem Inhalt.

    Psychologischer Effekt: Eine bunte Seite erzeugt ein trügerisches Gefühl der Leistung, ohne dass tatsächlich tiefes Verständnis aufgebaut wurde.

    Forschungsergebnisse: Studien stufen Markieren als eine der schlechtesten Lerntechniken ein, da sie keinen Vorteil gegenüber dem bloßen Lesen bietet und die Aufmerksamkeit auf isolierte Fakten lenken kann, anstatt das Herstellen von Verbindungen zu fördern.

    Bessere Alternativen zur Steigerung der Verarbeitungstiefe

    1. Bedingte Nutzung des Markierens

    Markieren ist nur sinnvoll, wenn es niemals beim ersten Lesen erfolgt und stets durch elaborative Lerntechniken ergänzt wird (z. B. aktives Exzerpieren oder Formulieren mit eigenen Worten).

    2. Die Überlegenheit der Randnotizen (Marginalien)

    Randnotizen sind dem bloßen Markieren deutlich überlegen, weil sie eine aktive Auseinandersetzung mit dem Material erfordern.

    Aktive Verarbeitung: Beim Eintragen eigener Gedanken, Kommentare, Fragen oder Bewertungen (Zustimmung/Widerspruch) wird der Text aktiv mit dem Vorwissen verglichen.

    Personalisierung: Der Text wird zum eigenen Text, was die geistige Verarbeitungstiefe erhöht und die Lernmotivation steigert.

    Wiederholung: Beim späteren Wiederholen ermöglichen die persönlichen Anmerkungen eine schnelle Konzentration auf das Wesentliche.

    Fazit des Podcasts: Finger weg vom Textmarker beim ersten Lesen! Setzen Sie von Anfang an auf aktive Verarbeitung und Randnotizen.

    Bis zum nächsten Mal beim Lern-Boost-Podcast!


    Abschreckendes Beispiel des Markierens

  • Der Lern-Boost-Podcast: Raus aus der Perfektionismus-Falle: So lernen Sie effektiver!

    Der Druck beginnt früh: Gesundes Streben versus schädlicher Perfektionismus. Schon früh, im Elternhaus und in der Schule, lernen Kinder, dass von ihnen Leistung erwartet wird und diese Leistung dann auch bewertet wird.


    Herzlich willkommen zum Lern-Boost-Podcast! Raus aus der Perfektionismus-Falle: So lernen Sie effektiver!

    Der Druck beginnt früh: Gesundes Streben versus schädlicher Perfektionismus. Schon früh, im Elternhaus und in der Schule, lernen Kinder, dass von ihnen Leistung erwartet wird und diese Leistung dann auch bewertet wird.

    Manche verinnerlichen diesen Leistungsdruck so sehr, dass sie auch später im Leben alles besonders gut machen wollen. Solange jemand das Beste erreichen möchte, aber sich selbst und anderen auch Fehler zugesteht, profitiert er von seinem Perfektionismus.

    Doch es gibt auch Formen, unter denen die Betroffenen, ihr Selbstwertgefühl und ihre soziale Umgebung leiden. Denn wenn jemand in allen Lebensbereichen extrem hohe Maßstäbe hat und an diesen rigide festhält, weil der eigene Selbstwert davon abhängt, dann kann das zum Problem werden.

    Zum Teil spitzt sich die Situation so zu, dass Menschen das Gefühl haben, sie werden von anderen nur geliebt und akzeptiert, wenn sie Bestleistungen erbringen. Dabei konzentrieren sie sich fast ausschließlich auf ihre Fehler und die eigenen Erfolge werden kaum beachtet. Können sie dann ihre hohen Maßstäbe nicht erfüllen, beginnen sie massiv darunter zu leiden.

    Das falsche mentale Modell beim Lernen: Das mentale Modell mancher Lernenden ist oft: „Mehr Arbeit bedeutet bessere Leistung bei der Prüfung.“ Das heißt, sie quälen sich durch Texte und versuchen, jeden einzelnen Satz eines Skriptums oder Lehrbuches genau zu lesen und zu verstehen.

    Ein solcher Perfektionismus überfrachtet aber unser Gehirn, denn er berücksichtigt nicht, wie das Gehirn lernt. Das Gehirn ist kein Tonbandgerät, das lineare Stoffmengen einfach aufzeichnen kann! Details verwirren oft und verhindern, dass wir die Zusammenhänge verstehen und das einzelne Faktum in den Gesamtstoff einordnen können.

    Ab einem bestimmten Aufwand beim Lernen verschlechtern sich nachweislich die Ergebnisse, denn zu dem ohnehin hohen Zeitdruck kommen noch Faktoren wie das Gefühl hinzu, es doch nicht bis zum Ende des Stoffes zu schaffen.

    Prüfungsangst und der Mut zur Lücke: Die häufig aufgestellte Behauptung, dass die Grundlage für die Minderung von Prüfungsangst eine sichere Beherrschung des Prüfungsstoffes sei, ist in dieser absoluten Form sicherlich falsch.

    Es ist viel bedeutsamer, was der einzelne Lernende unter einer sicheren Beherrschung versteht. Das kann man auch daran sehen, dass sehr oft oberflächlich Lernende, die sich wenig um die Perfektion bemühen, oft am erfolgreichsten sind beziehungsweise wenig bis gar keine Prüfungsangst entwickeln.

    Lernschwierigkeiten resultieren daher sehr häufig aus den überzogenen Ansprüchen an die Art des Lernens. Man verlangt von sich selbst, ein möglichst großes und umfangreiches Bild von dem zu lernenden Stoff zu erhalten.

    Eine solche Einstellung scheitert in der Praxis an drei Punkten: Die Zeit ist meist knapp. Die Energie nimmt rasch ab. Man hat eigentlich nie gelernt, wirklich effektiv zu lernen – nämlich genau so viel, wie für eine konkrete Prüfungsanforderung nötig ist. Nicht weniger, aber auch nicht mehr!

    Beim Lernen sollte man daher immer auch den Mut zur Lücke haben. Und trösten Sie sich: Das Meiste, das in den Schulen für Prüfungen gelernt wird, ist ohnehin nach kurzer Zeit wieder vergessen. Die 80/20-Regel:

    Der Ausweg aus der Perfektionismus-Falle: Für viele Situationen im Leben ist gar kein perfektes Ergebnis erforderlich. Hier genügt die 80/20-Regel nach Pareto. Sie besagt: Für ein 80-Prozent-Ergebnis benötigen Sie nur etwa 20 Prozent der verfügbaren Zeit.

    Ob Sie für eine Prüfung lernen, Ihren Schreibtisch aufräumen oder ein Abendessen für Freunde kochen: Die restlichen 80 Prozent der Zeit brauchen Sie nur, wenn Sie mit 80 Prozent nicht zufrieden sind, sondern ein perfektes Ergebnis anstreben.

    Dadurch entsteht unnötiger Stress, weil immer irgendeine Kleinigkeit nicht vollkommen ist. Aber in den meisten Fällen gilt: Es fällt den anderen gar nicht auf!

    Dass es noch besser hätte sein können, weiß nur die Perfektionistin oder der Perfektionist selbst. Kurzer Blick auf die Ursachen und die drei wichtigsten Tipps: Übrigens: Die Ursachen für dieses Perfektionsstreben liegen oft in der frühen Kindheit.

    Häufig wurde dort die Erfahrung gemacht, dass man nur dann Zuwendung und Anerkennung bekommt, wenn man perfekt ist. Am Ende sind es geringes Selbstwertgefühl und die daraus resultierende Angst vor Ablehnung, die den Perfektionismus antreiben.

    Daher sollten Sie bei Neigung zum „perfekten Lernen“ folgende drei Tipps beherzigen:

    Erstens: Richtiges Lesen und Einprägen: Konzentrieren Sie sich auf die Kernaussagen. Zweitens: Imperfektionismus beim Lernen: Erlauben Sie sich, nicht alles wissen zu müssen. Drittens: Mut zur Lücke: Haben Sie den Mut, Lücken zu akzeptieren, vor allem bei sehr umfangreichem Stoff oder fremdsprachigen Texten.

    Das war der Lern-Boost-Podcast mit den wichtigsten Erkenntnissen zur Perfektionismus-Falle beim Lernen. Wenn Sie diese Tipps umsetzen, sparen Sie Zeit, reduzieren Stress und lernen effektiver. Bis zum nächsten Mal!

  • Der Lern-Boost-Podcast: Lesen ist nicht Lernen!

    Es gibt Lernstrategien, die werden von Generation zu Generation weitergegeben und sind deshalb extrem verbreitet. Doch aus Sicht der modernen Lernpsychologie sind sie langfristig wenig bis gar nicht effektiv. Die bekannteste davon ist das mehrfache Lesen eines Textes.


    Herzlich willkommen zum Lern-Boost-Podcast! Ich bin euer Host und wir beleuchten heute eine ganz wichtige, aber oft missverstandene Grundlage für wirklich erfolgreiches und nachhaltiges Lernen: die Lese-Wiederholung. Achtung Spoiler: Wiederholtes Lesen allein führt zu keinem nachhaltigen Lernerfolg.

    Das Problem: Tradition vs. Psychologie

    Es gibt Lernstrategien, die werden von Generation zu Generation weitergegeben und sind deshalb extrem verbreitet. Doch aus Sicht der modernen Lernpsychologie sind sie langfristig wenig bis gar nicht effektiv. Die bekannteste davon ist das mehrfache Lesen eines Textes.

    Viele Schülerinnen, Studenten und auch Erwachsene glauben fest daran: Wenn ich den Text nur oft genug lese, prägen sich die Inhalte wie von selbst ein.

    Aber die Wahrheit ist: Lesen ist nicht gleich Lernen.

    Wer nur seine Mitschriften oder sein Buch liest, lernt nicht wirklich, denn die Aufmerksamkeitsspanne ist beim passiven Lesen oft viel zu gering. Es ist eine Illusion der Produktivität.

    Die Lösung: Aktivierung und Transfer

    Wissen ins Gedächtnis zu bringen bedeutet immer, aktiv mit dem Stoff zu arbeiten.

    Das bedeutet:
    1. Aufgaben lösen: Setz dich hin und löse konkrete Probleme.
    2. Projekte bearbeiten: Wende das Wissen praktisch an.
    3. Berichten: Erkläre den Stoff jemand anderem oder dir selbst.

    Genau das fördert den automatischen Wissenstransfer in dein Gehirn.

    Wer ausschließlich liest, sollte zumindest einen oder zwei Abschnitte laut lesen, denn das erhöht die Behaltensquote. Oder noch besser: Fasse den Abschnitt laut sprechend mit eigenen Worten zusammen.

    Der Königsweg: Abfragen statt Aufnehmen

    Viele Lernende nehmen den Stoff beim Lernen nur auf, üben aber nicht, ihn auch wiederzugeben. Genau das aber muss in einer Prüfung geschehen.

    Der Schlüssel liegt im innerlichen Abfragen. Du musst dich schon beim Lernen immer wieder fragen: Was habe ich gerade gelernt?

    Dabei helfen zwei einfache, aber hochwirksame Techniken:

    Karteikarten: Schreibe dir selbst Fragen zum Stoff, die du dann zur Wiederholung nutzen kannst.

    Lernplakate: Erstelle große Plakate mit den wichtigsten Fragen und hänge sie an einem Ort auf, an dem du täglich vorbeikommst – zum Beispiel in der Küche oder im Flur. Siehst du die Frage im Vorbeigehen, versuchst du, sie sofort zu beantworten. Das ist ein fantastisches Mittel, um dein Gedächtnis zu trainieren.

    Die psychologische Falle: Die Illlusion des flüssigen Lesens

    Die Psychologie hat auch herausgefunden, warum wiederholtes Lesen so verlockend ist. Beim mehrfachen Durchlesen eines Textes entsteht der Eindruck, ihn zunehmend fließender lesen zu können. Wir neigen dazu, dieses flüssigere Lesen als Lernerfolg fehlzuinterpretieren.

    Warum? Weil die verwendeten Worte und Phrasen uns zunehmend vertrauter vorkommen. Dieses Gefühl der Vertrautheit lässt den falschen Eindruck entstehen, wir hätten den Inhalt gelernt.

    Aber Achtung: Diese sich einstellende Vertrautheit ermöglicht es uns keineswegs, den gelesenen Stoff in einer Prüfung mit eigenen Worten und in der notwendigen Tiefe wiederzugeben.

    Kurioses zum Thema: Karl May und das „unnötige Zeug“

    Zum Abschluss noch eine kuriose Anekdote: Der berühmte Schriftsteller Karl May wuchs in einer armen Familie auf. Sein Vater wollte, dass er es einmal besser hat, und sah Bildung als einzigen Weg.

    Also brachte der Vater alte Gebetbücher, Rechenbücher, Naturgeschichten und gelehrte Abhandlungen nach Hause – alles, was er finden konnte. Karl May musste diese Texte lesen oder teilweise sogar abschreiben, weil der Vater glaubte, er würde es dadurch besser behalten.

    Karl May selbst berichtete, dass er oft kein einziges Wort verstand, aber trotzdem ganze Tage und halbe Nächte lang dieses, Zitat, „unnötige Zeug“ in seinen Kopf packen musste. Ein anschauliches, wenn auch extremes Beispiel dafür, dass passives Aufnehmen ohne Verständnis und aktive Arbeit wenig bringt.

    Wir hoffen, diese Episode hat dir einen echten Lern-Boost gegeben und dich motiviert, beim nächsten Mal vom passiven Leser zum aktiven Lerner zu werden. Vielen Dank fürs Zuhören!

    Bis zum nächsten Mal beim Lern-Boost-Podcast!


     

  • Der Lern-Boost-Podcast: Das Einmaleins – aber anders!

    Heute geht es um eine Methode, die das Kopfrechnen Ihres Kindes revolutionieren kann!



    Der Link zum Lerntipp: „Multiplizieren lernen“.


    Herzlich willkommen zum Lern-Boost-Podcast, der heute eine ganz wichtige Grundlage für die zukünftige Mathematik-Karriere Ihres Kindes beleuchtet:

    Das Einmaleins – aber anders!

    Heute geht es um eine Methode, die das Kopfrechnen Ihres Kindes revolutionieren kann. Das kleine Einmaleins ist bekanntlich der Grundstein fürs Rechnen. Viele von uns haben es in der Schule noch so gelernt: Reihe für Reihe, die ganze Siebenerreihe rauf und runter. Das ist am Anfang auch sinnvoll, um das Prinzip der Multiplikation zu verstehen.

    Doch hier lauert eine Falle, der sogenannte Verkettungseffekt:

    Wenn unser Gehirn Rechnungen immer in derselben Abfolge sieht oder hört, wie 6 mal 7 gleich 42, gefolgt von 7 mal 7 gleich 49, dann verknüpft es diese Aufgaben fest miteinander. Diese Verbindungen werden wie ein starrer Pfad im Gedächtnis abgespeichert.

    Das Problem? Wenn das Kind später nur die Aufgabe 7 mal 7 schnell abrufen soll, muss das Gehirn unbewusst oft erst den gesamten bekannten Pfad entlanggehen, anstatt direkt auf das Ergebnis zuzugreifen. Das ist so, als müsste man immer erst die ganze Straße ablaufen, nur um zur zweiten Haustür zu gelangen.

    Das macht das Kopfrechnen langsam und unflexibel.

    Die Lösung: Sofort durcheinander üben!

    Experten empfehlen daher: Üben Sie die Aufgaben des kleinen Einmaleins von Anfang an in zufälliger Reihenfolge.

    Dadurch wird jede Rechnung als eigenständige Information im Gehirn gespeichert. Das Gehirn lernt, unabhängig von der Reihenfolge zu denken und kann später blitzschnell und flexibel auf die Ergebnisse zugreifen.

    Lernen mit Musik – ein genialer Tipp!

    Der österreichische Psychologe Werner Stangl empfiehlt in seinen Praktischen Lerntipps zusätzlich, das Multiplizieren mit Musik zu verbinden. Der Trick: Nutzen Sie die Lieblingsmelodie Ihres Kindes, um sich das Einmaleins spielerisch einzuprägen. Auf dieser Website – der Link dazu steht unten! – findet sich dazu sogar ein konkretes Beispiel, wie man Lerninhalte auf eine bekannte Melodie legen kann.

    Der Schlüssel zum Erfolg: Wählen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Melodie, die wirklich Freude macht und leicht im Ohr bleibt. Manch eine Familie nutzt auch einfach leise Ambient-Musik im Hintergrund beim Spielen oder vor dem Schlafengehen.

    Zusammengefasst:

    Vermeiden Sie den Verkettungseffekt: Hören Sie auf, das Einmaleins nur in Reihen zu pauken.

    Üben Sie von Anfang an durcheinander: Das speichert jede Aufgabe als Einzelinformation ab und beschleunigt den Abruf.

    Nutzen Sie Musik: Die Verbindung von Rhythmus und Melodie macht das Lernen nicht nur abwechslungsreich, sondern sorgt dafür, dass die Zahlen wortwörtlich im Gedächtnis hängen bleiben.

    Probieren Sie es aus! Bringen Sie Abwechslung und Musik in die Einmaleins-Übungen – für ein schnelles, flexibles und nachhaltiges Kopfrechnen.

    Vielen Dank fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal beim Lern-Boost-Podcast!

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